Portal mit 100 Geschichten Betroffener veröffentlicht

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs will Betroffenen eine Stimme geben und ihre Erfahrungen sichtbar machen. Dafür startet sie ein in Deutschland bisher einzigartiges Projekt: Ein Internetportal mit 100 Geschichten betroffener Menschen.

Mit ihren Berichten legen die Betroffenen ein vielfältiges Zeugnis ab über das erlebte Unrecht und Leid, aber auch über Hilfe in der Kindheit. Über die Folgen des Missbrauchs, aber auch über Kraft, Mut und Wege, das Geschehene zu bewältigen. Sie berichten unter einem Pseudonym von Missbrauch in der Familie, im sozialen Umfeld, im Sportverein, in der Schule, in der Kirche, im Heim oder auch in organisierten Strukturen.

„Jede einzelne dieser Geschichten ist wichtig und zählt. Mit dem Portal Geschichten, die zählen wollen wir einen würdigen Ort schaffen für die vielfältigen Berichte betroffener Menschen. Unser Dank und unsere Anerkennung gehören den Betroffenen, die sich uns anvertraut haben“, sagte Kommissionsmitglied Brigitte Tilmann zum Start des Portals.
Kommissionsmitglied Matthias Katsch ergänzte: „Nicht jeder betroffene Mensch kann über die sexuelle Gewalt in der Kindheit oder Jugend sprechen oder schreiben. Sie haben auch das Recht, darüber zu schweigen. Die Geschichten auf dem Portal stehen daher stellvertretend für die vielen nicht erzählten Geschichten“.

Das Geschichten-Portal leistet als Gedächtnisort einen bedeutenden Beitrag für die gesellschaftliche Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Es ist seit heute unter der Internetadresse www.geschichten-die-zählen.de erreichbar.

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